deutsch-israelischer Historiker; u. a. Prof. em. an der Hebräischen Universität Jerusalem, Direktor des Simon-Dubnow-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur, Leipzig 1999-2014, Vorsitzender der Alfred Landecker Stiftung ab 2016; Veröffentl. u. a.: "Ist der Nationalsozialismus Geschichte?", "Das Jahrhundert verstehen", "Beyond the Conceivable", "Gegenläufige Gedächtnisse", "Zeitenschwelle", "Rituelle Distanz. Israels deutsche Frage", "Enzyklopädie Jüdischer Geschichte und Kultur", "Ein anderer Krieg. Das jüdische Palästina und der Zweite Weltkrieg 1935-1942", "Ein Verbrechen ohne Namen"
* 20. Mai 1946 München
, ,Herkunft
Dan Diner wurde am 20. Mai 1946 in München geboren. Seine Eltern hatten sich in Osch, einer Stadt der damaligen Sowjetrepublik Kirgisistan unweit der Grenze zu Usbekistan, kennengelernt. Der Vater, ein polnischer Jude, war nach Entlassung aus einem Gulag-Straflager der Sowjets auf Arbeitsuche dorthin gezogen, und die Mutter, eine Jüdin aus Litauen, war im Zuge einer Evakuierung ins nahe Usbekistan gebracht worden. 1945/1946 zogen die Eltern über Polen und die damalige Tschechoslowakei nach München. Nach D.s Geburt emigrierte die Familie 1948 über Paris nach Israel. D.s Vater arbeitete dort einige Jahre als nicht approbierter Arzt. 1954 ließ sich ...